Erdgas und Erdöl sind unsere Hauptenergielieferanten. Sie sind fossile Brennstoffe, die in einigen Jahren aufgebraucht sein werden. Daher ist es wichtig zu verstehen, Alternativen zu finden und uns unabhängiger davon zu machen.
Wir verbrauchen jeden Tag 94 Millionen Fass Erdöl weltweit, das sind 47 Supertanker pro Tag. Pro Jahr liegt der Konsum bei 30 Milliarden Fass. Die USA sind der Erdölkonsumkönig mit 20 Millionen
Fass pro Tag. Dieser Erdölkonsum hat nun die Folge, dass viele Staaten wie Großbritannien oder Norwegen ihr Fördermaximum (= Peakoil) erreicht haben und zunehmend auf Importe angewiesen sind.
Diese kommen zu knapp 50 Prozent aus dem Mittleren Osten. Hier hat es die meisten Erdölreserven. Staaten, die Nettoexporteure sind, gehören zu den OPEC-Staaten. Der neue Erdölexporteur
Nummer eins ist Venezuela (zuvor Saudi Arabien). In vielen Nahostländern sind die USA und GB mit ihren Erdölraffinerien vertreten (Exxon Mobile, BP). Sie geben kaum etwas von ihren Gewinnen ab,
die sie aus fremden Böden erzielen. Daher ist der Begriff Ausbeutung treffend. Interessant ist auch, dass 15 der 19 Attentäter (gemäß Bush-Theorie) des 11. September Saudis waren. Doch anstatt
Saudi Arabien anzugreifen, gin man nach Afghanistan. Saudi Arabien liefert den USA am meisten Erdöl, man kanm auch sagen, der stärkste Dealer mit dem größten Süchtigen. Geopolitisch ist Saudi
Arabien extrem wichtig für die USA. Daniele Ganser sagte mal: "Die Golfregion ist die Tankstelle Nummer eins, das ist hoch explosiv!" Venezuelas Präsident Nicolás Maduro fährt nun einen
US-feindlichen Kurs. Er möchte sein Land mit einer Kryptowährung von US-Sanktionen unabhängig machen. Der Erdölhandel ist für die USA in
Gefahr.
Auch die Erdgasreserven liegen zum großen Teil im Mittleren Osten und in Russland. Der weltweite Erdgaskonsum liegt bei 9 Milliarden Kubikmetern pro Tag, im Jahr ergibt das 3,3 Billionen Kubikmeter. Vergleicht man die Weltkarte der Religionen und die Weltkarte der Erdöl- und Erdgasressourcen, dann kommt man zu dem Ergebniss, dass die fossilen Ressourcen im muslimischen Bereich liegen. Dies führt selbstverständlich zu Konflikten. Im Westen wurde der Krieg gegen den Terror ausgerufen, welcher durch Lüge und Gewalt durchsetzt ist. Aktuelles Beispiel ist der Syrienkrieg. Dort sollten Erdgas-Pipelines gebaut werden, was die USA, Saudi-Arabien und Katar sowie die Türkei befürworteten. Doch Syrien gab nicht die Zusage, diese durch ihr Land zu bauen. Es geht um den europäischen Absatzmarkt, dort möchte man Russland schwächen.
Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass wir uns im Erdölzeitalter befinden. Dieses gibt es seit 1850. Es wird allem Anschein nach in den nächsten 50 bis 75 Jahren enden. Bis dahin brauchen wir ein anderes Energiesystem. Das Erdöl ist ein wesentlicher Faktor für die Globalisierung. Auch die Weltbevölkerung stieg seit 1850 massiv an. Vom Jahr null bis 1850 gab es nur eine Milliarden Menschen, dann gab es einen Anstieg um mehr als 6 Milliarden Menschen. Heute haben wir einen jährlichen Zuwachs von 80 Millionen Menschen. Daher stehen wir vor der Entscheidung, ob wir unseren Konsum ändern oder so weiter machen wie bisher. Die Weltbevölkerung steht vor einem existenziellen Abgrund. Die Klimakatastrophe und der drohende Atomkrieg verschärfen die Lage weiter. Der stark ansteigende Kampf um Wasser, Energieressourcen, Lebensmittel und Lebensraum kurbelt die Gewaltspirale weiter an.